Der dritte Weg – Leseprobe
„Die Nornen knüpfen das Netz des Schicksals aus vielen Fäden. Die Menschen sehen nur die wenigsten davon. Leben nennen sie das und sie denken, dass es eine Reise ohne Wiederkehr sei. Das zu glauben ist menschlich. Irren auch.“
Joanna Hakonsen
Es ist das Jahr 1985. In der Antarktis beschimpft Johannes Hakonsen seine Frau Joanna als hyperintelligente Laborratte; im Hafen von Algier springt ein Matrose der DDR-Handelsmarine über Bord; in Oslo stirbt der Großreeder Bengt Ängström durch einen Schuss ins Herz und in einer Schweriner Boxhalle wird der zwölfjährige Christian zusammenschlagen.
Elf Jahre später genügt ein Blick aus Joannas grünen Augen, sein Herz in Brand zu setzen. Sie erkennt den Krieger in ihm und schickt ihn auf einen Weg, auf dem nicht nur die Schatten ihrer Vergangenheit auf ihn lauern, sondern auch die uralte Geißel allen Lebens, die noch niemals besiegt wurde – der Tod. Will Christian diesen Kampf gewinnen, muss er um jeden Preis herausfinden, was Joanna ihm nicht mehr sagen kann: Wer sie wirklich ist.
Triggerwarnung
Sowohl der Lake Wostok unter der Antarktis als auch die Karte des Piri Reis existieren auf der einzigen mir bekannten Erde. Alles andere in diesem Buch ist das, was uns Menschen von Tieren und auch den intelligentesten Maschinen unterscheidet – Phantasie.
Meine Phantasie, und ich habe sie nicht niedergeschrieben, um jemals auf irgendeiner Bestsellerliste aufzutauchen. Das hat mich nie interessiert und deshalb galt meine Aufmerksamkeit keine Sekunde Ihren Wünschen oder Vorlieben als Leser. Nur diese Geschichte war es und der alles beherrschende Wunsch, sie mit meinen bescheidenen Möglichkeiten niederzuschreiben.
Darum seien Sie gewarnt. Dieser Roman enthält Szenen, die Sie beunruhigen, zum eigenen Denken ermuntern und Ihnen den Schlaf rauben werden. Sollten Sie sich also nicht stark genug glauben für Glück und Unglück, Liebe und Lust, Leben und Tod, abgrundtiefe Verzweiflung und das schmerzvolle Hoffen auf ein scheinbar gegen jede Logik doch vielleicht noch glückliches Ende, dann sollten Sie dieses Buch ungelesen beiseitelegen, weil sein Inhalt Ihnen psychische Schmerzen zufügen wird.
Oder Sie vertrauen auf die Worte von Joanna Hakonsen: „Das zu glauben ist menschlich. Irren auch.“
Einen Hinweis gestatte ich mir noch: Kinder und Jugendliche der heutigen Generation unter sechzehn Jahren sollten dieses Buch nicht lesen.
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