20 Juni 2019

Danke

In jungen Jahren ist Lebenszeit etwas, über das wir uns kaum Gedanken machen. Höchstens, wenn wir wünschen, dass sie schneller vergehen möge, damit wir endlich als erwachsen angesehen werden und unsere Ziele und Träume erfüllen können. Unser Konto ist gefüllt, ein Ende nicht in Sicht und scheinbar ist niemand da, der uns Grenzen setzt. Wir verschwenden keinen Gedanken daran, dass die Anzahl der Schritte, die wir in unserem Leben tun können, endlich ist, und dass wir mit jedem verschwendeten Gedanken auch Zeit von unserer Lebensuhr nehmen.

Statt an uns selbst zu denken, verplempern wir unsere kostbare Zeit an das Ärgern über den Chef, den Zorn über Kollegen, Freunde, Bekannte; an Ängste vor dem Morgen und so rinnt uns unser Leben wie Ostseesand durch die Finger. Jeder Moment in unserem Leben, den wir im Guten an andere verschenken oder im Bösen an andere verschwenden, ist unwiederbringlich und nicht nur für uns. Denn wenn wir unsere Zeit mit den Phantomen der Menschen und Dinge verbringen, die wir nicht mögen, die wir hassen oder fürchten, stehlen wir diese Zeit den Menschen, die wir lieben. Den Menschen, die uns nahe sind und die für uns da sind, wenn wir sie brauchen. Sie sind es, die unser Leben schön machen und so sollte unsere Lebenszeit ihnen und uns gelten. Noch sind wir es, die unsere Gedanken kontrollieren und noch sind auch ausschließlich wir es, die darüber bestimmen, wem wir davon abgeben.

Ihr habt gestern an mich gedacht, habt mir von Eurer Lebenszeit etwas abgegeben und vielleicht musste ich tatsächlich erst sechzig werden, um zu verstehen, wie groß Euer Geschenk ist.
Ich danke Euch dafür aus tiefstem Herzen.

Rainer

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Verfasst 20. Juni 2019 von Rainer Sonnberg in category "Dit und dat
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