20 Juli 2019

Tötet sie!

Oder warum Mark Twain der heutigen Journaille nicht einmal mehr die Sechstausenddollarschuhe putzen dürfte.

Ich wollte diesen Beitrag schon vor gut fünfunddreißig Jahren schreiben. Allerdings kannte ich da nur die DDR-Strophen des Liedes „Wessen Brot ich esse, dessen Lied singe ich.“ Dass es in der heutigen Zeit noch weitere geben würde, hätte ich nicht erwartet. Aber es macht keinen Unterschied. Das, um was es geht, ist zeitlos.
Zwei Vorbemerkungen erlaube ich mir. Erstens halte ich das Wort „Wir“ in der heutigen Zeit für die gefährlichste Waffe der deutschen Politik und des deutschen Journalismus. Es wird immer dort verwendet, wo Gemeinsamkeiten heraufbeschworen werden sollen, die in Wirklichkeit nicht existieren. „Wir schaffen das“, ist eine so klare Aussage, dass noch niemand gefragt hat, wer und was mit dem „Wir“ gemeint war. Alle Welt ist davon ausgegangen, dass „wir Deutschen“ gemeint war, also die, die schon länger hier leben. An wir „cleveren Politiker“, „wir Trickser“, „wir Grundgesetzaushebeler“ hat niemand gedacht. Ich übrigens auch nicht. Ich denke Schlimmeres.
     Über das „Was“ hat auch keiner nachgedacht. Jeder ist davon ausgegangen, es war die Aufnahme von ein paar einhundert Millionen vor politischer Verfolgung und Krieg flüchtender Afrikaner. Die Frage, ob „wir schaffen das“ nicht nur der erste Teil eines zusammengesetzten Satzes war, von dem der zweite Teil lautete: „ … unsere Wähler aufs Kreuz zu legen, die Bundeswehr zu ruinieren, unsere Macht zu zementieren und die Kuscheltierindustrie vor dem Ruin zu retten“, ist dann auch nicht näher erörtert worden.
     Da das „Wir“ also ein bisschen abgenutzt ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als diesen Beitrag aus der personalen Perspektive zu schreiben. Das passt auch besser, schließlich gibt er nur meine Meinung wieder, die in Deutschland, so viel ich weiß, wenn sie nicht der gängigen politischen Richtlinie entspricht, zwar mit Ausgrenzung, Bashing, Arbeitsplatzverlust, Facebooklöschung und dem mittlerweile fast schon einem Ritterschlag gleichenden Attribut „rechtsextrem“ bestraft werden kann, aber noch nicht nach dem Gesetz.
     Zweitens habe ich nichts studiert, was in irgendeiner Weise Journalismus auch nur nahe kommt. Wenn ich trotzdem einen Beitrag über das schreibe, was in der heutigen Zeit als solcher bezeichnet wird, so deshalb, weil ich mich als Opfer davon betrachte und wenn ich mich recht erinnere, so steht einem zum Tode Verurteilten noch ein letzter Wunsch zu. Tatsächlich sehe ich mich als Konsument der journalistischen Meisterleistungen von ARD/ZDF, Spiegel und Konsorten so – verurteilt zum Tod durch Verblödung.
Der Grund sind die Worte eines großen, lange vor mir verstorbenen Mannes – Mark Twain: „Wenn Sie ein Adjektiv sehen, töten Sie es.“
     Jedem, der sich ernsthaft mit Schreiben beschäftigt, wird dieser Satz früher oder später eingeprügelt. Er hat seine absolute Berechtigung und seine Nichtbeachtung ist der Grund für das Scheitern vieler Autoren. Was ja nicht weiter schlimm ist, denn dieses Scheitern scheint mir so etwas wie die perfekte Bewerbung für die Anstellung als Journalist bei den so genannten Mainstreammedien zu sein und damit für ein gesichertes Auskommen, dass die Autoren guter Bücher in Deutschland eher weniger haben.
     Ich meine, wer liest denn noch Schinken, bei denen man selbst denken muss, weil keine erklärenden Attribute und Adjektive vorhanden sind? Selbst denken ist völlig out, man lässt heutzutage nicht nur die Kinder die Welt retten oder Bots Facebookdiskussionen führen – nein, denken überlässt man den Machern der Medien und konsumiert nur das, was sie gedacht haben, was gedacht werden soll. Schließlich kommt es immer anders, wenn man selber denkt und wer will das schon?
     Jeden Abend, wenn sich Claus Kleber räuspert, wissen Sie, dass Sie sich zurücklehnen und entspannen können, denn jetzt wird Ihnen die Welt erklärt. Vielleicht beschleicht Sie ja ab und zu der Wunsch, das Gesagte etwas anders zu interpretieren, aber das wäre Arbeit und wozu sollen Sie sich diese machen, wenn der Erklärbär Sie Ihnen schon abgenommen hat. Ist halt ein Netter, der gute Claus und wie sie alle heißen. Um zu verstehen, wie viel er wirklich für Sie tut, muss ich ein wenig Theorie über Attribute und Adjektive einschieben. Beide bewirken etwas, das in Nachrichten und in guten Büchern nur wenig zu suchen hat: Sie geben die Meinung dessen preis, der sie benutzt. Sie verraten, was er fühlt, was er denkt oder was er Sie denken machen möchte. Die deutsche Bezeichnung für ein Adjektiv ist „Eigenschaftswort“ und genau das tut es – es verleiht eine Eigenschaft. Oder, um es korrekt auszudrücken, derjenige, der es verwendet, verleiht oder erläutert eine Eigenschaft des Hauptwortes. Er erklärt es und es ist seine Sache, ob diese Erklärung korrekt ist.
     Ein ganz einfaches Beispiel dazu: „Morgen wird es warm.“ So könnte ein Wetterbericht beginnen, meinen Sie? Da liegen Sie falsch. So könnte ein Kommentar dazu beginnen, aber nicht der Bericht selbst. „Warm“ ist ein Adjektiv und es gibt das Empfinden dessen wieder, der es verwendet. Nehmen wir an, es ist April, die heutige Temperatur betrug zehn Grad und morgen werden achtzehn Grad erwartet. Für den Sprecher mag das warm sein, doch wie wird ein Nordafrikaner darüber denken? Korrekt wäre also die Angabe der zu erwartenden Temperatur. Das bringt nur ein Problem – Sie müssten selbst entscheiden, ob sie die Jacke zu Hause lassen oder nicht. „Morgen wird es warm“, nimmt Ihnen diese Entscheidung ab, wenn Sie sich darauf verlassen, statt selbst zu denken.
     Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Sie, im Urlaub in Griechenland, in Badehose auf einem Felsen und fünf Meter unter Ihnen glänzt das wunderbar azurblaue Wasser des Mittelmeeres. Den Grund können Sie nicht sehen und Sie überlegen, ob sie hineinspringen sollen. Es ist zu verführerisch, die Mädels lachen schon und sie können sich nicht entscheiden. Eine Querschnittslähmung ist eine ziemlich hässliche Sache. Plötzlich steht Marionetta Slomka neben Ihnen, im Bikini, wunderbar nicht von Schminke, sondern von der Sonne gebräunt, und sagt zu Ihnen im Brustton der Rechtschaffenheit, wie sie ihn auch beim Verlesen der Nachrichten anschlägt: „Das Wasser ist tief hier.“
     Was würden Sie tun? Ihr Leben hängt von einem Adjektiv ab, dass die gute Dame benutzt hat. Würden Sie springen? Ohne nachzudenken? Nein? Warum denn nicht, Sie tun es doch sonst jeden Abend. Schließlich lassen Sie doch von der Dame neben Ihnen einen großen Teil Ihres Denkens und damit Ihres Lebens bestimmen, ohne darüber nachzudenken, ob sie Recht hat mit dem was, sie sagt.
     Es gibt Attribute, die sind unverzichtbar. Wie eben dieses „unverzichtbar“. Manchmal geht es nicht ohne, zum Beispiel bei Vergleichen und Unterscheidungen. „Die deutsche Industrie entwickelt sich langsamer als die asiatische.“, oder „Sieht die rote oder die blaue Bluse besser aus?“
     Aber alles darüber hinaus ist eine Wertung, eine subjektive Einschätzung des Erzählenden und es sollte Ihre Entscheidung sein, ob Sie dieser Wertung zustimmen oder es, nach dem Sie darüber nachgedacht haben, nicht tun. Attribute können sich an vielen Stellen verstecken und manchmal ist es gar nicht so einfach, auf sie aufmerksam zu werden. Dazu ein paar Beispiele.
     Adjektiv als Attribut: Den hässlichen neuen Hut hat mir mein Freund geschenkt.
     Partizip als Attribut: Den lärmenden Bengel setze ich vor die Tür.
     Adverb als Attribut: Den Ferrari dort möchte ich probefahren.
     Genitivattribut: Der Aufsatz meines Schülers ist schrecklich.
     Präpositionales Attribut: Wir wollten im Sommer mit dem Auto nach Kroatien fahren.
     Attributsatz: Den Hut, den du von deinem Freund geschenkt bekommen hast, finde ich schrecklich.
     Apposition: Baschar al-Assad, der Fassbombenwerfer in Syrien, wird gestürzt.
     Wie Sie in allen Beispielen sehen, stellt das Attribut in seinen verschiedenen Formen eine Erklärung, sogar eine Wertung, dar. Eine nähere Erläuterung aus der Sicht des Erklärenden. Attribute gehen im gesprochenen Satz unter und werden meistens nur bewusst wahrgenommen, wenn sie einen inneren Widerspruch wecken. Mit einigem Geschick kann man also durch die Verwendung entsprechender Attribute und ihre häufige Wiederholung ein Wertesystem auf den Kopf stellen. Nein, ich meine nicht das westliche Wertesystem, das steht da schon lange. Aber nehmen Sie den letzten Beispielsatz. Wie anders klingt er ohne die Apposition: „Baschar al-Assad wird gestürzt.“
     Natürlich, Ihre instinktive Sympathie wäre sofort auf seiner Seite. Schließlich wollen Sie nicht, dass irgendwer irgendwo gestürzt wird. Also braucht es eine Erklärung, weil Sie ja nicht wissen können, dass der Mann ein Bösewicht ist. Kommt sofort:
     „Keine Panik, wir sind die Guten, wir sorgen dafür, dass sie ohne Gewissensbisse schlafen können. Warum er gestürzt werden muss? Der Mann hat Fassbomben geworfen, das sind hässliche Dinger mit Sprengstoff und Nägeln darin. Naja, nicht er selbst. Das hat er machen lassen. Ob wir das genau wissen? Aber natürlich, wir haben da eine Quelle und Sie verstehen doch, dass wir die nicht einfach so nennen können. Was, internationaler Gerichtshof? Wissen Sie, wie lange das dauert? *Hüstel*, ist halt ein bisschen komplizierter, aber das zu erklären, dauert lange und wir haben dafür nicht die Zeit.“
     Merken Sie etwas? Jede Erklärung wirft Fragen auf und eine beantworte Frage zwei neue Fragen. Es sei denn, die Erklärung wird in ein Attribut gepackt. Das schleicht sich über die Hintertür ins Gehirn, setzt sich dort fest und es braucht nicht erklärt zu werden. Weil niemand fragt. Ich bin ein ordentlicher Mensch, auch in meinem Kopf, und so reicht es mir, wenn ich etwas einen Zettel ankleben und es in das richtige Fach sortieren kann. Ob der Zettel und das Fach stimmen, ist nicht so wichtig, Hauptsache wegsortiert. Aufkleber drauf und fertig. Das hatten wir schon einmal, ist nur so lange her, dass sich keiner mehr daran erinnern will, wie es wirklich war. Nur noch die Begriffe sind geblieben und das viele Leute rechts und links nicht unterscheiden können, ist nicht nur ein Problem im Straßenverkehr.
     „Rechtsextrem?“ Alles klar, hinterm Hippocampus, dritte Tür links. „Sozialverträglich“? Irgendwo in der Nähe vom Kleinhirn. „Verschwörungstheoretiker?“ Mist, das Fach ist voll, da liegen auch die Seenotrettungsleugner drin, war viel los die letzte Zeit. Aber halt, bei den Nazis ist noch Platz, ist sowieso kein großer Unterschied. Bei den nächsten Nachrichten habe ich dann das beruhigende Gefühl, über alles Bescheid zu wissen. Ha, alter Hut, kenne ich, ich weiß sogar noch auf Anhieb den Weg zu dem Fach, in das ich Salvini packen muss.
     Mit dem eben Gesagten habe ich den Teil übersprungen, in dem ich der Frage nachgehe, ob die massenhafte Verwendung von Attributen in den täglichen Nachrichten auf Unfähigkeit oder auf wohlberechneter Absicht beruht. Das hat seinen Grund, denn wenn ich alle drei Monate auf meinen Kontoauszug mit der GEZ-Gebühr schaue, muss ich davon ausgehen, dass die Nachrichten von hochbezahlten Profis gemacht werden. Profis, die genau wissen, was sie tun.
Es wäre schön, wenn ich wenigstens wüsste, warum sie das tun. Oder für wen. Aber das sagen mir ihre als Nachrichten verkauften Meinungen nicht.

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4 Juli 2019

2:1 für die Wahrheit

Eine kleine Geschichte über den letzten Championsleaguesieg der Bayern, Todesschüsse, Fake News, Schlafschafe und darüber, wie man sich mit einfachsten Mitteln eine Gehirnbombe baut, die das ganze Lügengespinst einfach nur in Rauch aufgehen lässt.

Es war das Jahr 2013. Die Bundeskanzlerin sagte dem Steuerbetrug den Kampf an, ein Bundesfinanzminister namens Schäuble ließ gestohlene CD’s mit Daten über Steuersünder kaufen; zum ersten Mal trat ein Papst zurück; die FDP flog aus dem Bundestag und Edward Snowden riss den amerikanischen Geheimdiensten die Maske vom Gesicht. Übrigens jener Edward Snowden, der bis heute, obwohl Asyl ein Menschenrecht sein soll, in Deutschland eben jenes nicht bekommt. Aber darüber dachte ich damals nicht nach, schließlich wusste ich Bescheid, denn ARD, ZDF, Spiegel, Focus und SZ versorgten mich mit den Informationen, die ich brauchte, um alles zu verstehen und ersparten mir den mühseligen Job, selbst zu denken.

Es war ein gutes Gefühl, in einem Land zu leben, in dem die Regierung nicht nur die kleinen Leute zwischen die Beine – sorry – in die Hosentasche fasste, sondern auch deutlich machte, dass sie die Großen genau so behandeln würde. Wie beim Herrn Hoeneß. Zu jener Zeit war schon klar, dass er so ein bisschen herumgezockt hatte mit ein paar Millionen aus der Portokasse und tatsächlich auch noch Gewinn dabei gemacht hatte. Na ja, der Teufel scheißt halt immer auf den größten Haufen. Dummerweise hatte der gute Herr Hoeneß jedoch vergessen, diesen Haufen rechtzeitig vor die Tür des Finananzamts zu karren und deshalb würde es ihm an den Kragen gehen. Hatte die Bundeskanzlerin gesagt.

Dann kam der 25. Mai. Ausnahmezustand in Deutschland und volle Hütte im Wembleystadion in London. Die Bayern knallen Dortmund weg und Frau Merkel meinen Schlafschafglauben. Ich erinnere mich an diese Bilder, als wäre es erst gestern geschehen: Kurz nach Beginn und nach Ende des Spiels geht die Bundeskanzlerin zu Uli Hoeneß und schüttelt ihm lächelnd die Hand. Dem Millionensteuerbetrüger. Die Politik geht zum Geld und neigt den Kopf.

An jenem Abend habe ich hin- und hergezappt, Zeitungen am nächsten Morgen gekauft, doch nirgendwo fand ich einen Kommentar dazu und verstand es nicht. Ich meine, welche Zeitung, welcher Sender lässt sich so eine Schlagzeile entgehen: „Bundeskanzlerin gratuliert zweimal vor Milliarden Menschen aus der ganzen Welt Millionensteuerbetrüger.“ Nix, nitschewo, nothing. Es war nicht geschehen, denn was nicht in den Nachrichten auftaucht, ist nicht passiert. Das Flammenzeichen an der Wand hatte offenbar nur ich gesehen.

Irgendwie beruhigte ich mich wieder. Bis zum Frühling 2014. In einer kurzen Sequenz, vielleicht nur eine Sekunde lang, sah ich den damaligen deutschen Außenminister, umgeben von Leibwächtern, auf dem Majdan in Kiew, inmitten von Menschen, die gegen eine demokratisch gewählte Regierung protestierten. Es war wie ein Schlag für mich. Was hat der stellvertretende Bundeskanzler inmitten dieser Menschen zu suchen? Er ist kein Tourist, der wo und wann machen kann, was er will. Er repräsentiert die Regierung der Bundesrepublik Deutschland. Was macht diese also mitten in einem solchen Haufen und warum ist es keinem Medium in Deutschland auch nur den winzigsten Kommentar wert?

Alles, was danach kam in der Ukraine, hat dort auf diesem Platz seinen Anfang genommen und damit hat Deutschland genau so blutige Hände wie die Amerikaner, die Briten und die Truppen Poroschenkows, die im Donbass ihr eigenes Volk ermorden. Die deutsche Berichterstattung seitdem darüber besteht aus Lügen, Halbwahrheiten, Weglassen von Tatsachen und Faktenverdrehungen. Ab diesem Tag habe ich außer der Zwangsgebühr für die Finanzierung von ARD und ZDF keinen Cent mehr für ein deutsches Presseerzeugnis ausgegeben und werde es auch nicht mehr tun.

Es bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht verstehe, was in der Welt geschieht. Ich suche mir meine Informationen selbst und aus Quellen, in denen man mir nicht sagt, wie ich diese Informationen zu interpretieren habe und mich nicht zwingt, in eine gewünschte Richtung zu denken. Natürlich kann es auch dort vorkommen, dass Informationen nicht komplett sind, verfälscht werden, Fakten weggelassen werden. Dann mache ich das, was eigentlich jeder tun sollte, der wissen will: überprüfen, mit anderen Quellen vergleichen und vor allem selbst denken. Das menschliche Gehirn nimmt ein bestimmtes Volumen ein und das wird gefüllt mit Wissen und Glauben. Ist wenig überprüftes Wissen darin, ist viel Platz für Glauben. Wie bekommt man den heraus? Ganz einfach – überprüfen, was man glaubt, dann wird daraus Wissen. Oder man entscheidet sich für den anderen Weg – lieber glauben, was andere erzählen; weiter in der Traumwelt leben und sein Denken von anderen betreuen lassen.

Zum Schluss noch eine kleine Anleitung für diejenigen, die lieber selbst denken. Ich benutze dazu als Krücke den Inoreader (https://www.inoreader.com/). Er ist kostenlos, im Gegensatz zu vielen anderen Newsreadern kann ich mir meine Quellen hier selbst zusammensuchen und es gibt ihn auch für das Mobiltelefon. Zurzeit nutze ich folgende Quellen:

Der Rubikon fliegt demnächst aus der Liste. Leider entwickelt sich dieses Onlinemagazin auch in Richtung betreutes Denken; verwendet Klischees, Worthülsen und druckt Artikel von Autoren, denen ich eine eindeutige Manipulationsabsicht unterstelle. Also raus damit. Ohnehin lebt diese Liste. Wer sich das alles nicht selbst zusammensuchen will, kann diese Liste auch importieren. Hier ist der Link dazu: https://www.inoreader.com/bundle/0014cd63eb54
Falls jemand Hilfe beim Einrichten benötigt – kurze Mail genügt. Ansonsten freue ich mich über Hinweise auf weitere Quellen.

Es wird zu diesem Artikel noch einen zweiten Teil geben, in dem es darum gehen wird, wie man Nachrichten von Manipulationen und betreutem Denken unterscheiden kann. Sollte euch die Zeit bis dahin zu lang werden, habe ich noch etwas für Euch, mit dem Ihr sie ausfüllen könnt:

Laß dir nichts einreden
Sieh selber nach!
Was du nicht selber weißt
Weißt du nicht.
Prüfe die Rechnung
Du musst sie bezahlen.
Lege den Finger auf jeden Posten
Frage: wie kommt er hierher?

Aus: Lob des Lernens, Bertolt Brecht, gesammelte Gedichte, Bd. 2, S. 462-​463

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