22 Juli 2016

Das Schweigen der Wölfe

„Man darf den Islam jetzt nicht unter Generalverdacht stellen!“
Diesen Satz hören und lesen wir jeden Tag, von Politikern und von Angehörigen der Führungselite der Moslems in Deutschland. Er wird unbedacht nachgeplappert, unbedacht geglaubt und allein das sagt etwas über die Plappernden und über die Glaubenden. Dabei ist es gar nicht möglich, eine Religion unter Verdacht zu stellen. Sie ist kein lebendes Wesen, sondern ein Glaube, im Falle des Islam sogar eher eine Ideologie. Unter Generalverdacht stellen kann man aber nur Menschen und Tiere, nur Wesen, nur etwas, das lebt. Richtig wäre der Satz: „Man darf nicht alle Moslems unter Generalverdacht stellen.“
Warum darf man das nicht und unter welchen Generalverdacht eigentlich? Dass sie hierhergekommen sind, uns aus ideologischen, religiösen und/oder persönlichen Motiven zu töten? Was wäre, wenn doch? Deswegen reicht mir ein simples „man darf das nicht“ da nicht. Reicht mir nicht in einer Zeit, in der wir jeden Tag sehen, was man alles darf, so man die Macht dazu hat.
Noch habe ich zumindest die Macht über meine Gedanken und so ist es notwendig, mich zu überzeugen; ist es notwendig, die Menschen zu überzeugen, die hier aufgewachsen sind, dass Moslems nicht hierhergekommen sind, uns und unser Land zu zerstören. Es gäbe eine ganz einfache Möglichkeit, mich vom Gegenteil zu überzeugen und ich würde mich nur zu gerne überzeugen lassen.
Es hat in den letzten Monaten viele Tote in Europa gegeben, die durch Menschen islamischen Glaubens ermordet worden sind (zu den Tausenden Menschen islamischen Glaubens, die in den letzten Monaten durch Menschen christlichen oder gar keines Glaubens ermordet wurden, komme ich etwas später). Es gab jede Menge Beileidsbekundungen, auch vieler Moslems. Doch eines gab es nicht: den Aufschrei islamischer Würdenträger und die Versicherung, dass der Islam eine friedliche Religion sei. Ganz zu schweigen von einer öffentlichen Distanzierung oder einem öffentlichen Verdikt der Täter. Die Wölfe schweigen und so blöken die Lämmer im Angesicht ihrer Schlächter weiter: „Man darf den Islam nicht unter Generalverdacht stellen“. Und werfen weiter mit Kuscheltieren.
Die Wölfe schweigen und sie werden es auch weiterhin tun, denn es könnte gut sein, dass sie das so sehr Erhoffte gar nicht sagen können. Gar nicht sagen wollen, denn es gibt mehr als genug Gründe für Moslems, Westeuropäer zu töten. Allein gestern waren es mehr als einhundert. 100 „Zivilisten“, die bei einem „Vergeltungsschlag“ mit mehr als dreißig Luftangriffen der französischen und amerikanischen Streitkräfte in der Nähe der Stadt Manbij getötet worden sind.
„Zivilisten“ klingt harmlos. Klingt nach unwichtig, klingt danach, als wären sie irgendwo gewesen, wo sie nichts zu suchen hatten. Doch es waren Söhne und Töchter, Mütter und Väter, Schwestern und Brüder und diese hatten Söhne und Töchter, Mütter und Väter, Schwestern und Brüder. Die „Hinterbliebenen“. Das Hinterbliebene wird ihr Hass sein, ihre ohnmächtige Wut über die ungläubigen Christen, die ihre Familien ermordet haben und so werden sie sich eingliedern in die Reihe der Millionen Moslems, deren Kinder, Geschwistern und Eltern in den Tagen, Monaten und Jahren zuvor durch die westliche (Un)Zivilisation in ihrer unstillbaren Gier nach Macht, Einfluss und Reichtum ermordet worden sind. Übrigens auch mit deutschen Waffen und unter Beteiligung deutscher Soldaten. Natürlich nur aus den edelsten Gründen wie seltene Erden für iPads oder genügend Öl für Luxuskarossen zum Beispiel.
Nein, ich kann es verstehen, dass kein Imam sich dieser Welle aus Hass und Wut seiner Glaubensbrüder entgegenstellen und öffentlich verkünden will, dass Moslems keine Gründe haben, die Europäer und Amerikaner zu hassen. Es gibt Millionen von Gründen dafür, sie alle haben Namen und ihre Träger sind irgendwo im Wüstensand begraben. Sie starben durch den Befehl von Menschen, deren jeder zweite Satz etwas von „westlichen Werten“, „Demokratie“ und „Freiheit“ enthält.
Wir haben zugelassen, dass in fremden Ländern Krieg in unserem Namen geführt wurde. Jetzt kehrt der Krieg zu uns zurück und wie immer, trifft er zuerst die, die sich am wenigstens wehren können.

Danke Frau Merkel, Herr Hollande, Herr Obama.

16 März 2016

Ich glaube

Ich glaube, dass jedes Volk auf dieser Welt seine Probleme alleine lösen kann. Keine fremde Macht hat das Recht, unter welchem Vorwand auch immer, sich einzumischen. Die Völker dieser Welt brauchen keinen fremden Hirten, der auf ihrer Weide die Ernte stiehlt.

Ich glaube, dass jemand, der in einem fremden Land Geschäfte macht, dieses nach den Gesetzen dieses Landes zu tun hat. Keine Regierung hat das Recht, in einem fremden Land die Geschäfte und die Rechtsvorstellungen ihrer eigenen Geschäftsleute durchzusetzen.

Ich glaube, dass die amerikanischen Interessen in Amerika, die deutschen in Deutschland und die russischen in Russland liegen. Nur dort, und das deshalb Soldaten nichts außerhalb der Grenzen ihres eigenen Landes verloren haben. Wann immer sie in die Fremde geschickt werden, geschieht das, um Menschen zu töten, und jede wohlklingende Begründung soll nur diesen Mordauftrag vertuschen. Deshalb glaube ich auch, dass jeder Politiker, der das tut, viel mehr ein Mörder ist als die Soldaten, die er zum Töten ausschickt.

Ich glaube, dass viele Journalisten ihre Familien und Kinder nicht lieben oder beides nicht haben. Wie sonst könnten sie aus Eigenwichtigkeitsgeilheit die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Berichterstattung“ vergessen haben, stattdessen ihre Meinung als Fakten und Tatsachen ausgeben und damit Angst, Hass und Völkermord schüren?

Ich glaube, dass Gott Menschen nicht erhöht oder erniedrigt, in dem er auswählt, wen von ihnen er seines Wortes für würdig erachtet oder nicht. Wir alle sind Gottes Geschöpfe und er teilt uns nicht in Gottgläubige und Ungläubige, in Schwarze und Weiße, Gute und Böse. Das tun nur die Menschen. Keine Religion dieser Welt ist böse. Das sind nur diejenigen, die im vorgeblichen Namen Gottes die Menschen glauben machen, er hätte zu ihnen gesprochen und von ihnen verlangen, in Wahrheit nicht Gottes Wort, sondern dem der Prediger von Gottes Wort zu folgen. Nicht eines Gottes Wille ist die Ursache für den Mord an Andersgläubigen, sondern der Wille seiner vorgeblichen Prediger.

Ich weiß, dass, wenn viele Menschen so denken würden wie ich, diese Welt ein wesentlich friedlicherer Ort wäre, als er es jetzt ist, so wie ich auch weiß, dass kein Volk Angst vor seiner Regierung haben darf. Weil sonst der Tag nicht mehr fern ist, an dem es tatsächlich Angst haben muss.

Also warum schweigen wir?

16 Februar 2016

Die Kurzgeschichte

Die Kunst des Weglassens

Das Genre der Kurzgeschichte unterliegt nicht wirklich festen Regeln und wer sich genauer darüber informieren will, findet eine sehr gute Beschreibung dazu im Bücher-Wiki. Zuerst ist da die Idee, verschwommen vielleicht noch. Mit jedem Tastenanschlag wird sie präziser, fülliger und in nur kurzer Zeit wird aus dieser Idee ein hübscher Text. Fertig, könnte man meinen und diese Meinung findet ihre Bestärkung in so einigen Traktaten, die im Web herumgeistern.

Doch ist das wirklich alles? Schnell etwas hingeschrieben, das einen Anfang, ein Ende, dazwischen einen Spannungsbogen hat und dann ist der Nobelpreis für Literatur nicht mehr fern wie für Alice Munro im Jahr 2013? Ich denke, dass es nicht ganz so einfach ist. Eine wirklich gute Kurzgeschichte hat etwas von einem Eisberg. Das, was der Leser vor sich hat, ist nur die Spitze, doch unter der Oberfläche aus Buchstaben und Satzzeichen lauert ein ganzer Roman, der entdeckt werden will und den nur der Leser sich selbst erzählen kann. Es ist nicht mehr als das Fenster zum Hof, in dem die wirkliche Handlung spielt.

Was für jeden Roman gelten sollte, wird in einer guten Kurzgeschichte auf die Spitze getrieben – jedes Zeichen, jedes Wort und jeder Satz haben ihre Bedeutung. Nichts ist einfach so hingeschrieben, um nur da zu sein und gelesen zu werden. Weniger ist mehr. So bedeutet das Schreiben einer Kurzgeschichte vor allem eines: Arbeiten. Es ist das Ringen um die maximale Aussage mit so wenig wie möglich Worten. Sie ist ein Katalysator, der die Phantasie des Lesers zündet; ihn dazu bringt, hinabzutauchen unter die Oberfläche seines bewussten Denkens und dort zu erkunden, was sich unter der Spitze des Eisberges verbirgt. Wenn die Geschichte wirklich gut ist, wird er dort jemanden finden, den er kennt: sich selbst.